HARNINKONTINENZ
HARNINKONTINENZ DER FRAU
Frauen werden im Leben früher von unwillkürlichem Harnverlust betroffen als Männer. Vor dem Wechsel sind vor allem Senkungszustände nach Geburten, Bewegungsmangel oder Gewichtszunahme wesentliche Ursachen für die sogenannte Streßinkontinenz der Frau. Nach dem Wechsel und im höheren Alter macht dann die sogenannte Dranginkontinenz häufiger Schwierigkeiten. Diese Frauen leiden an plötzlichem Harndrang, den sie nicht bis zur Toilette aufschieben können. Zahlreiche Kombinationen dieser Formen von Harnverlust sind je nach Lebensalter häufig
Stressinkontinenz
Ist die Senkung bzw. die Streßinkontinenz schwerwiegend, meistens benötigen diese Patientinnen mehr als eine Einlage pro Tag, und waren konservative Maßnahmen nicht erfolgreich, dann kommt eine Operation in Frage. Heute ist die TVT – Schlingenoperation die einfachste und wirkungsvollste Operationsmethode, wenn sie vom Erfahrenen richtig ausgeführt wird. Das erfordert eine sorgfältige Abklärung vor der Operation. Erst wenn für eine Operation gegenteilige Befunde ausgeschlossen sind, muss der Patientin die Operation und ihre möglichen Folgen erklärt werden. Es gibt noch weitere Operationsmethoden die ebenfalls einen bedeutendenden Stellenwert bei der Behandlung des weiblichen Harnverlustes haben. Nur wenn alle in Frage kommenden Operationsmethoden mit der Patientin besprochen sind, so wie deren Vor- und Nachteile, sollte man sich für den einen und richtigen operativen Eingriff entscheiden. Die einfache TVT – Operationsmethode hat im ersten Jahr bei 98 % aller Patientinnen sehr gute Behandlungserfolge. Pro Jahr man muss man mit einem Abnehmen der Erfolgsquoten um etwa 5 % – 10% rechnen, da das Gewebe wieder schwächer werden kann. Die erste Operation ist immer die wichtigste, da sie die besten Operationserfolge hat. Jede weitere Operation ist im Vergleich zur Erstoperation risikoreicher und weniger erfolgreich.
Dranginkontinenz
Für die Dranginkontinenz gibt es verschiedene Medikamente, sogenannte Anticholinergika, die Drangintensität und Dranghäufigkeit unterdrücken; leider haben sie auch Nebenwirkungen wie trockener Mund und Verstopfung, etc. In sorgfältiger Abstimmung und Beratung durch den Urologen gelingt es meistens den Harnverlust zu verringern. Jede Medikamentengabe muß jedoch in ihrer Wirkung vom behandelnden Arzt überprüft werden. Es hat keinen Sinn einfach mit einem Medikament aufzuhören, weil es Nebenwirkungen hat oder ohnehin nicht wirkt. Solche Entscheidungen sollen nur gemeinsam mit dem Arzt getroffen werden.