KINDERUROLOGIE

KINDERUROLOGIE

Die häufigsten Problemkreise in der Kinderurologie sind:

Konglutinationen (Verklebungen der Vorhaut an der Eichel)

Verklebungen der Vorhaut an der Eichel sind in den ersten Lebensjahren solange normal, als es zu keiner Entzündung (Balanitis) kommt. Der Bub muss in einem guten Strahl urinieren können und bei einem Versuch des Zurückschiebens der Vorhaut soll man die Harnröhrenöffnung an der Eichel sehen. Bei der Pflege sollte das Glied daher täglich inspiziert werden ohne grobe Versuche die Vorhaut vollständig zurückzuschieben, wenn dies nicht möglich ist. Die gesamten Verklebungen sollten vor dem Schulalter gelöst sein, was durch die beginnende Körperhygiene beim Kind meistens spontan geschieht. Ausgedehnte Verklebungen sollten gelöst werden, besonders dann, wenn eine Vorhautverengung nicht ausgeschlossen werden kann. Die Lösung solcher Verwachsungen geschieht in lokaler Betäubung nach Aufbringen einer lokalanästhetischen Salbe (Emla ®) Danach ist eine sorgfältige Pflege mit ständigem Zurückziehen der Vorhaut notwendig, damit sie nicht wieder verklebt.

Phimose

Besteht beim Kind eine Einengung der Vorhaut die ein Zurückschieben bis zur Harnröhrenöffnung nicht erlaubt spricht man von einer Vorhautenge oder Phimose. Die Diagnose sollte vom Arzt gestellt werden. Dehnungsversuche sind sinnlos und der Effekt von lokalen Salben ist fraglich. Bestehen gleichzeitig ausgedehnte Verklebungen können diese zuerst gelöst werden um danach festzustellen ob wirklich eine Phimose besteht. Bei Kindern wird die Beschneidung in Allgemeinnarkose durchgeführt. Eine lokale Betäubung bei Kindern vor dem 10. Lebensjahr ist meistens nicht ratsam wegen ihrer mangelhaften Kooperation bei der Operation.

Enuresis

Das Einnässen während des Tages oder der Nachtstunden ist ein häufiges Problem das vor dem 5. Lebensjahr beseitigt sein sollte. Beschimpfen oder bestrafen sie ihr Kind nicht, sondern gehen sie mit ihm zum Arzt um das Problem zu klären, dann wird bald alles wieder gut!Beim Arzt wird eine Untersuchung des äußeren Genitales und eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Auch eine Harnuntersuchung ist notwendig. Nach der Beratung wird ein sogenanntes Blasenentleerungsprotokoll über 48 Stunden auszufüllen sein. Dieses Entleerungsprotokoll ist ungemein wichtig, da es eine wesentliche Entscheidungshilfe für die Behandlung bedeutet. Ist eine Blasenentzündung oder eine schwere seelische Entgleisung ausgeschlossen, wird festgestellt ob das Kind an einem Hormonmangel (ADH-Mangel) leidet.Stellt sich heraus, dass das Kind an einem ADH-Mangel leidet wird mit einem Nasenspray meist rasch ein guter Erfolg erzielt (innerhalb von 6 Wochen). Ist das nicht der Fall wird das Kind mit Hilfe eines Flüssigkeitssensors in der Hose beim Einnässen durch Klingeln aufgeweckt. So versucht man eine Verhaltensänderung zu erreichen.Diese beiden Behandlungsformen sind aber nur dann zu wählen wenn feststeht, dass das Kind nur während der Nacht einnässt. Kinder die während des Tages einnässen brauchen eine ganz andere Behandlung.

Harnwegsinfektionen

Harnwegsinfektionen bei Kindern sind eine sehr ernste Angelegenheit. Nicht rechtzeitig erkannt, können sie schwere Nierenschädigungen nach sichziehen, die niemals wieder gutgemacht werden können. Daher beim ersten Verdacht auf einen Harnwegsinfekt, auf zum Arzt um eine Harnprobe untersuchen zu lassen! Kleinkinder zeigen oft hohes Fieber und Gedeihstörungen. Bei Kindern die sich schon mitteilen können, wird ein ständiges Harndranggefühl, ein Zeigen auf die Blase und Harnröhre auf das Problem hinweisen. Bei jedem Harnwegsinfekt muss eine gründliche urologische Untersuchung Risikofaktoren für schwere Infektionen ausschließen. Sind solche Risikofaktoren vorhanden, müssen diese zuerst beseitigt werden, oft sogar chirurgisch. Oft sind Antibiotika über längere Zeit einzunehmen um immer wiederkehrenden Harnwegsinfektionen vorzubeugen und um eine Nierenschädigung zu vermeiden. Sehr sorgfältige Überwachungsprogramme sind notwendig damit diese Kinder keinen bleibenden Schaden erleiden. Buben sind hier mehr gefährdet als Mädchen.

Hodenhochstand

Idealerweise kurz nach der Geburt aber spätestens bis zum zweiten Lebensjahr sollen beide Hoden im Hodensack tastbar sein. Das festzustellen, ob beide Hoden im Hodensack sind, kann schwierig sein besonders beim Babyspeck. Mütter sollten immer beim Baden darauf achten, ob sie den Hoden im Hodensack sehen und gegebenenfalls versuchen diesen vorsichtig zu tasten. Bestehen Zweifel immer den Urologen aufsuchen! Beim Hodenhochstand kann vor einer Operation unter Umständen eine Hormonbehandlung versucht werden, doch sollte diese Hormonbehandlung nicht zu Verzögerungen für die allenfalls notwendige chirurgische Korrektur führen. Ist der Hoden nach der Behandlung im Hodensack gelandet, hat der kleine Patient ein erhöhtes Risiko später an einer bösartigen Veränderung des Hodens zu erkranken. Je weiter der Zeitpunkt der Behandlung nach dem zweiten Lebensjahr erfolgte, nimmt dieses Risiko sprunghaft zu. Solche Kinder müssen sich jährlichen urologischen Kontrollen unterziehen.
Kinderurologie

Die Beschneidung des Sohnes von Murat dem III – spätes 16. Jh.

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