Harninkontinenz ist behandelbar

ANFRAGE:

Meine Frau leidet unter einer Schließmuskelschwäche beim Urinieren. Der Hausarzt meiner Frau machte ihr nicht viel Hoffnung, was ich beim heutigen Stand der Medizin kaum glauben kann.

ANTWORT:

Bei einer Schließmuskelschwäche der Harnröhre kommt es zum unfreiwilligem Harnverlust, der sogenannten Harninkontinenz. Annähernd eine halbe Million Österreicher und Österreicherinnen leiden daran. Man kann die Harninkontinez auch als eine Art sozialen Krebs bezeichnen, da die betroffenen Patienten besonders wenn sie etwas älter sind den Umgang mit anderen Menschen vermeiden weil ihnen unkontrollierter Harnverlust so peinlich ist besonders da man auch nach Urin riechen könnte. Gerade ältere Menschen brauchen sozialen Umgang da sie sonst vereinsamen, was leicht zur Altersdepression führen kann; letzteres und andere Erkrankungen im Alter führen dann zu Behandlungen mit Medikamenten die den unkontrollierten Harnabgang noch verstärken können.
Die gute Nachricht ist, daß Harninkontinez in jedem Alter heilbar oder zumindest wesentlich verbesserbar ist. Am Anfang steht eine wenig belastende Untersuchung beim Urologen. Mit der Information aus dem Gespräch mit dem Patienten und seinen Untersuchungsergebnissen kann der Facharzt schon nach der ersten Visite ein Behandlungsprogramm vorschlagen. Solche Behandlungsprogramme müssen nicht immer aus Medikamenten bestehen, sondern können durch Änderung der Verhaltensweisen rasch eine Verbesserung der Situation bringen. Häufig können auch Stimulationen mit kleinen Elektrogeräten zu Hause eine bleibende Verbesserung herbeiführen, der Vorteil dieser Geräte ist ihre Nebenwirkungsarmut. Die Stimulationsbehandlungen oft in Kombination mit Medikamenten die die Blasennerven dämpfen und mit weiblichen Hormonen können gerade bei der älteren Frau große Erfolge erzielen. Bei Senkungszuständen der Blase ist die physikalische Behandlung mit dem sogenannten Beckenbodentraining nur im Anfangsstadium sinnvoll bei stärkeren Harnverlust infolge Senkung der Blase und Harnröhre sind Hebungsoperationen sinnvoll. Zuletzt wurden Schlingenoperationen wegen der Einfachheit ihrer Durchführung in den Medien popularisiert. Leider wird neues vielfach überschätzt, und es ist wichtig sich beraten zu lassen welche Urologen oder auch Gynekologen ausreichende Erfahrung mit diesen Operationsmethoden haben. Von den operativen Möglichkeiten her wäre es heute kein Problem Inkontinenzoperationen ambulant in einer Tagesklinik durchzuführen. Leider mangelt es sowohl bei den Krankenkassen als auch bei den Verantwortlichen in der Politik diese verbesserten Möglichkeiten auch den sozialversicherten Patienten angedeihen zu lassen.

Doz. Dr. Christian-P. Schmidbauer

Urologe in Wien

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Univ. Prof. Dr. Christian-P. Schmidbauer
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