PSA nach Radikaler Prostatektomie

ANFRAGE:

Vor 4 Jahren wurde mein Prostatakrebs radikal operiert. Seither ist der PSA – Wert von 0,01 auf zuletzt 0,56 ng/ml angestiegen. Ich nehme Vitamin E und Selen; was kann ich sonst noch tun?

ANTWORT:

Nach einer radikalen Entfernung der Prostata wegen Prostatakrebs sollte der PSA – Wert (Prostata spezifisches Antigen) im Bereich von 0,1ng/ml und darunter bleiben. Kontinuierlicher Anstieg von PSA auch um zehntel Punkte bedeutet entweder es ist noch Prostatarestgewebe vorhanden, oder der Prostatakrebs hat gestreut. Es gibt heute keine gesicherte Behandlung mit der eine weitere Ausbreitung von Prostatakrebs nach radikaler Prostataektomie verhindert werden kann. In sehr seltenen Fällen ist das neue Auftreten von Prostata auf die ehemalige Operationsstelle beschränkt. In diesem Fall kann eine Gewebeprobe einen Hinweis geben, für diesen eher seltenen Fall wäre eine lokal begrenzte Strahlenbehandlung sinnvoll.

Meistens handelt es sich jedoch um eine Ausbreitung im gesamten Organismus. In diesem Fall kann mit einer gegengeschlächtlichen Hormonbehandlung die weitere Ausbreitung und das weitere Wachstum von Prostatakrebs für eine bestimmte Zeit aufgehalten werden.

Es herrscht keine Einigkeit unter den Wissenschaftlern wann diese Behandlung begonnen werden soll. Es gibt zwei Alternativen. Ein früher und ein sehr später Behandlungsbeginn. Gegengeschlächtliche Hormonbehandlung ist durch ihre Nebenwirkungen für den Patienten nicht immer erfreulich. Die Lebensqualität kann durch Hitzewallungen, Schwellung der Brustdrüsen, Verdauungsbeschwerden und Knochenveränderungen beeinträchtigt sein. Der theoretische Vorteil einer Frühbehandlung wäre ein Aufschub von Folgebeschwerden beim Auftreten eines neuen Tumors, was jedoch noch nicht gesichert ist, mit einer Einschränkung an Lebensqualität durch die Nebeneffekte der Hormonbehandlung. Beginnt man die gegengeschlechtliche Behandlung erst wenn der Patient Beschwerden hat, so hat dieser dadurch keinen Nachteil für seine theoretische Lebenserwartung. Der Patient hat aber den Vorteil bis zum Beginn der Behandlung erhaltene Lebensqualität zu genießen, unter Umständen sogar erhaltene Potenz. Zur Zeit wird diskutiert, ob eine Intervallbehandlung bei der die gegengeschlechtliche Behandlung im Rhythmus mit behandlungsfreien Intervallen praktiziert wird, diese Form der Behandlung ist jedoch noch nicht erprobt und wird vorwiegend in klinischen Studien durchgeführt, damit man in einigen Jahren bessere Antworten für die ideale Therapieform in dieser Situation hat.

Doz. Dr. Christian-P. Schmidbauer

Urologe in Wien

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