Testosteron

ANFRAGE:

Durch welche Ursachen kommt es zu einer Verminderung der Produktion vom Sexualhormon Testosteron und wie wirkt sich eine solche Hormonstörung auf die körperliche Entwicklung, auf den Geschlechtstrieb und auf die Persönlichkeitsbildung des Mannes aus?

ANTWORT:

Im Hoden wird männliches Hormon Testosteron von den sogenannten Leydig’schen Zwischenzellen produziert und abgegeben. Die Hodenkanälchen (Tubuli seminiferi) produzieren die Samenfäden. Unter dem Einfluss des X-Chromosoms und dem Einfluss weiterer Hormone [z.B. aus der Zirbeldrüse (LH)] reifen die Leydig´Zellen während der Schwangerschaft und produzieren das Hormon Testosteron. Dieses Hormon und seine Untergruppen steuern die Ausbildung des inneren Anteils des männlichen Genitalapparates also Samenleiter, Samenbläschen und Prostata und auch das äußere Genitale.

Ist die Testosteronbildung oder eine seiner Hormonfraktionen gestört bilden sich zweigeschlechtliche äußere Genitalien aus (Zwitter). Kommt es zu einem Testosteronmangel erst während der Pubertät, hat dies ein eunuchoides Erscheinungsbild dieses jungen Mannes zur Folge: Ausbleiben des Stimmbruchs, verzögerte oder geringe Schambehaarung, fehlender Bartwuchs, kleine Prostata, kleiner Penis und Hoden und fehlende Samenbildung. In Sorge wegen schlechtem Körperwachstum und einer verzögerten Entwicklung werden diese Kinder gewöhnlich von ihren Eltern zum Arzt gebracht.

Es kann auch nach der Pubertät zu einer Beeinträchtigung der Testosteronproduktion kommen, was sich in einem verminderten sexuellen Verlangen (Libido) reduzierter Potenz und in einem verringerten Samenvolumen niederschlägt. Es kommt zu Hitzewallungen und zum Ausdünnen der Geschlechtsbehaarung.

Der langsame Abbau von Testosteron im Alter führt bei den Männern zu unterschiedlich ausgeprägten Beschwerden. Auch hier steht häufig ein Nachlassen der Libido und der Potenz im Vordergrund, neben depressiven Zustandsbildern, einem Nachlassen der Muskelkraft, Hautveränderungen und Osteoporose.

Diese Störungen der Testosteronproduktion aber auch verschiedene genetische Defekte nennt man einen primären Hypogonadismus. Als sekundären Hypogonadismus bezeichnet man einen Testosteronmangel infolge hormoneller Fehlsteuerungen, die von Drüsen im Gehirn (Hypophyse und Hypothalamus) ausgehen.

Ist ein Hypogonadismus einmal festgestellt kann je nach Ursache und Zeitpunkt des Auftretens durch Gabe von männlichen Hormonen (Androgenen; z.B. Testosteron) eine Virilisierung (bezüglich männlicher Attribute) erreicht werden. Eine Störung der Zeugungsfähigkeit ist beim primären Hypergonadismus meist nicht befriedigend behandelbar.

Der Hormonersatz beim älter werdenden Mann erscheint erst dann sinnvoll, wenn nach zweimaliger Messung erniedrigte Testosteronspiegel nachweisbar sind. Die Testosterongabe beim Syndrom des älter werdenden Mannes [(P)ADAM = (partielles) Androgendefizit des älteren Mannes], also bei Depression, Nachlassen der Muskelkraft, Libido- und Erektionsproblemen und Osteoporose ist im Einzelfall sorgfältigst vom

Männerarzt, dem Urologen zu klären.

Um diese Patienten nicht unnötig einem Prostatakarzinomrisiko auszusetzen müssen regelmäßige Kontrollen des PSA-Tests und Kontrollen der Prostata durchgeführt werden.

Doz. Dr. Christian P. Schmidbauer

Urologe in Wie

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Univ. Prof. Dr. Christian-P. Schmidbauer
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