Chirurgische Methoden bei gutartiger Prostatavergrößerung – BPH

ANFRAGE:

Ich bin 65 Jahre und habe laut Urologen eine gutartige Prostatavergrößerung, es besteht sogenannter Restharn und mein PSA-Wert ist im Normalbereich. Muss ich operiert werden und wenn ja, mit welchem Verfahren? Gibt es auch ein Verfahren mit gebündeltem Ultraschall?

ANTWORT:

Grundsätzlich ist einem Patienten erst dann zu einer Prostataoperation zu raten, wenn er Beschwerden hat. Beeinträchtigen diese Beschwerden die Lebensgewohnheiten des Patienten und er leidet an typischen Beschwerden wie verzögerte Blasenentleerung mit schwachem Harnstrahl, dann ist meist eine Operation zu empfehlen. Geringe Restharnmengen alleine sind noch kein Grund für einen operativen Eingriff. Unabhängig von der Prostatagröße sind Harnverhaltung, wiederkehrenden Infektionen des Harns, große Restharnmengen und Aufstauung des Harns zur Niere eindeutige Symptome, die einen operativen Eingriff an der Prostata dringlich erscheinen lassen.

Nach mehreren Jahrzehnten ist die elektrische Ausschälung der Prostata über die Harnröhre (TURP) noch immer diejenige Operationsmethode, die wegen ihrer ausgezeichneten Ergebnisse am häufigsten durchgeführt wird. Bei Männern mit mittelgradigen Beschwerden, wie zunehmend schwächer werdender Harnstrahl, häufiger Harndrang, Blasenentleerungen während der Nachtstunden, Nachträufeln, usw. ist eine sogenannte alternative Operationsmethode bei kleiner Prostata möglich. Diese Operationsmethoden verwenden Hitze zur Zerstörung von Prostatagewebe. Es existieren Behandlungssysteme mit Mikrowelle, Radiofrequenz, heißem Wasser, Laser und fokussiertem Ultraschall. Die letzten beiden Methoden haben sich nach vielen klinischen Untersuchungen nicht durchgesetzt. Diese alternativen Operationsmethoden an der Prostata haben als wesentlichen Vorteil, dass sie ambulant ohne größere Belastung für den Patienten durchgeführt werden können; als Nachteil gilt aber die wesentlich kürzer anhaltende Wirkung, im Vergleich zur Standardoperation, der TURP. Je nach Methode haben 10 bis 20% dieser Patienten bereits nach einem Jahr eine Prostataausschälung (TURP) nötig.

Alternative Operationsmethoden können aber, wenn sie richtig eingesetzt werden, vielen Patienten die jahrelange Einnahme von manchmal nebenwirkungsreichen Medikamenten ersparen.

Doz. Dr. Christian P. Schmidbauer

(Urologe in Wien)

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